Offener Brief des GEB Schule
0Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats,
der Gesamtelternbeirat Weinheim hat mit Befremden die Entscheidung des Gemeinderats bzgl. der Einführung einer verbindlichen Ganztagesschule an der Pestalozzi-Schule zur Kenntnis genommen.
Befremdlich insofern, dass alle Gremien, die mit dieser Entscheidung im Vorfeld betraut waren, dieser Lösung zugestimmt haben und es bislang üblich war, dass der Gemeinderat den Empfehlungen der Fachgremien zustimmt.
Die Bedarfserhebung, an der 2 Jahrgänge kommender Schulanfänger im Schulbezirk der Pestalozzi-Schule teilnahmen, ergab aus den rückläufigen Antworten, dass eine klare Mehrheit der Eltern ihr Kind an der verbindlichen Ganztagsschule anmelden würden. Die Nachfrage nach Ganztagesbetreuung ist nach wie vor sehr hoch, so dass die Stadt Weinheim bereits Räume anmieten musste, um der Nachfrage gerecht zu werden.
Am 03.02.2016 beschloss der Gemeinderat auf Empfehlung des Kinder- und Jugendbeirats mit großer Mehrheit ein Rahmenkonzept „Ganztagesgrundschule in Weinheim“. Darin wird explizit auf die verbindliche Ganztagsschule als mögliche Form hingewiesen. Da die Dietrich-Bonhoeffer Grundschule und die Friedrich-Grundschule bereits die offene Form der Ganztagesschule anbieten, war die Überlegung der Pestalozzi-Grundschule die verbindliche Form zu wählen, naheliegend. Die pädagogischen Konzepte, die Schulleitung und Lehrerkollegium in drei jähriger Arbeit erstellten, waren nach Auffassung des Gesamtelternbeirates in sich schlüssig und überzeugend. Die Umsetzung des Konzeptes hätte den Schulstandort Weinheim enorm bereichert. Dass diese Chance auf nicht absehbare Zeit nun mehr vertan ist, ist sehr bedauerlich und man muss sich fragen, ob dieses Rahmenkonzept überhaupt noch Gültigkeit hat.
Nach unserer Auffassung ist diese Ablehnung gerade zu ein Misstrauensvotum gegenüber allen den am Prozess Beteiligten, denen man nicht zutraute ein pädagogisches Konzept umzusetzen.
Wir als ehrenamtlich tätig gewählte Mitglieder des Weinheimer Gesamtelternbeirates sehen die üblichen bewährten Spielregeln demokratischen Zusammenlebens aufs gröbste verletzt. Wir fällen Entscheidungen im Vertrauen darauf, dass Prozesse eingehalten werden und darauf müssen wir uns verlassen können.
Funktioniert das nicht, sehen wir unser geordnetes und konstruktives Zusammenleben beeinträchtigt. Für die Zukunft fordern wir alle Beteiligten dazu auf, den Gremien und ihren Entscheidungen wieder mehr Respekt entgegenzubringen und die demokratischen Spielregeln einzuhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Schwiderke (Vorsitzender GEB Weinheim) und Stefanie Stiller (Stellvertretende Vorsitzende GEB Weinheim)